Wetten Dass…? mit Markus Lanz

 

 



Ich schreibe nichts darüber.





Hungarian Rhapsody: Queen Live in Budapest – Kinopremiere






1986 spielten Queen auf ihrer letzten Tournee als eine der ersten großen westlichen Bands im damaligen Ostblock. Jetzt kommt das Konzert vom 27. Juli 1986 im Budapester Népstadion digital aufgearbeitet nochmal in die Kinos. Ich war in der Karlsruher Schauburg und habe einen wundervollen Premierenabend genossen.

Queen war eine der wenigen Bands, die bereits Anfang der Achtziger schon mit 35mm Kameras filmen ließ. Dies beschert uns heute noch fantastische DVDs und Blu-Rays, welche viele aktuelle Produktionen verblassen lässt. Überraschenderweise gilt der hohe Qualitätsanspruch auch für das zirka 25-minütige behind-the-scenes Special vor dem Film. Die Dokumentation beginnt beim monumentalen Live-Aid Auftritt von Queen 1985, und reicht bis zum Budapester Konzert. Ein wunderbarer opener. Für einen fanatischen Queen-Fan wie mich, der eigentlich alles kennt was jemals veröffentlicht wurde, sind auch hier neue Szenen dabei.



Die Aussage von  Queen-Manager Jim Beach 1986 dass Mick Jagger mit 65 noch auf der Bühne steht, und Queen in 20 Jahren eventuell nur noch teilweise bestehen wird, macht einem fast schon Angst.

Im Grunde war ich 1986 auch ja schon dabei. Also fast. Die kleine Anekdote kann ich mir nicht verkneifen.

Ich war leider als zwölfjähriger nicht in der Lage meinen Vater 1986 zu einem Queen Konzert zu überreden. Ich weiß aber noch, dass damals ein 60-minütiger Konzertmitschnitt von Budapest wenig später im Fernsehen lief. Dummerweise war ich zu der Zeit mit meinen Eltern im Urlaub. Einen kleinen Fernseher hatten wir in der Ferienwohnung, den Videorekorder durfte ich aber unverständlicherweise nicht mit in den Urlaub nehmen… also beauftragte ich meinen Onkel, selbst ein großer Musikfan, das Konzert aufzuzeichnen. Nach dem Urlaub konnte ich es kaum erwarten das VHS-Band in die Hände zu bekommen, um es bei uns zu Hause auf dem großen Fernseher und mit Kopfhörern anzusehen. Aber die Enttäuschung war groß: Mein Onkel Werner vergaß das Konzert aufzunehmen. Das verzieh ich ihm nie… alles andere aber schon.

Ich blende also die letzten 26 Jahre meines Lebens aus, und genieße das Konzert wie ein zwölfjähriger. Mit uneingeschränkter Vergötterung, unaussprechlicher Aufregung und tiefster Bewunderung für die beste Band der Welt (Sorry, Ärzte).

Die Setlist dürfte bekannt sein. Die Live In Wembley DVD, oder die Live Magic CD kennen viele. Die Überraschung des Konzerts ist sicherlich das ungarische Lied Tavaszi Szél Vizet Áraszt. Freddie hat sich den Text auf die Handinnenflächen geschrieben, und muss des Öfteren mal nachschauen wie es weitergeht. Auch das Rock´n´Roll Medley war damals wohl für die meisten etwas überraschend, zeigt aber einmal mehr, wie unglaublich vielseitig Queen waren.

Das Publikum in der Schauburg ist mindestens genauso verzückt wie ich. Es gab einige zaghafte Versuche des Mitklatschens und Mitsingens, doch die Mehrzahl der Besucher genoss einfach nur das umwerfende Konzertfilmerlebnis. Viele der Anwesenden dürften Queen noch aus ihrer Jugend kennen, aber auch einige Jüngere sind unter den Gästen.



Bei mir klappte es aus erwähnten Gründen nicht für ein echtes Live-Erlebnis mit Freddie.  Für mich war dieser Abend daher eine wunderbare Ersatzdroge. Ich muss noch einmal betonen, dass der technische und finanzielle Aufwand in der Produktion, damals und heute, immens war. Das Ergebnis ist einfach nur fantastisch (sagte ich ja bereits). Ich freue mich bereits jetzt auf die Blu-Ray und einen schönen Abend, eingeschlossen mit zwei bis drei Bier und der besten Band der Welt.

QUEEN.


Fotos: Marco Wandura


Skandal um Coldplay-Sänger Chris Martin?

 


Viele verstörte Blicke gab es bei der Abschlussfeier der Paralympischen Spiele in London. Geschmacklose Bühnenshow, missglückte PR-Aktion, oder doch ein unerwarteter Karriereschritt?  Coldplay hatten bereits einige Songs gespielt, als Sänger Chris Martin während der Songs immer wieder ins Mikrofon rief:

I can´t hear you! I can´t hear you!

Deutlich konnte man im Publikum verdutzte Gesichter erkennen. War sich Martin im Klaren darüber, dass einige der Athleten, welche zwar taub sind, aber dennoch Lippen lesen können, dies als schlechten Scherz auffassen würden? Oder war sein Ausruf ein Hinweis darauf, dass jahrelanges Musik machen sein Gehör schwer geschädigt hat?

Ein Insider: „Ja, es stimmt. Chris muss jeden Morgen wachgerüttelt werden. Kein Wecker hilft mehr. Er ist stocktaub.“ Das bestätigt was schon andere enge Kenner der Band lange vermuteten. Allerdings scheint sein „Outing“ einen anderen Hintergrund zu haben. Ein Insider: “ Chris Martin will als Athlet bei den nächsten Paralympischen Spielen in Rio de Janeiro antreten. Er findet, er muss einfach seinen Beitrag leisten.“

Auf Nachfrage verriet ein Bandmitglied Martins:“ Erst dachten wir er wäre einfach nur schlecht drauf, als er sich wieder fürchterlich über Verspieler von Jonny und Will aufregte. Immer wieder schrie er:

Ich dreh durch! Ich werd noch wahnsinig!

Aber alles scheint wohl viel schlimmer zu sein. Ein Insider verriet: „Eine verschleppte Viruserkrankung hat wohl auch sein Kleinhirn angegriffen und sein Verhalten stark verändert. Solche Erkrankungen werden als geistige Behinderung anerkannt, und würden Chris Martin somit die Möglichkeit geben in verschiedenen Schadensklassen zu starten.“

Umso schockierender als Martin beim letzten Song während der Schlussfeier in die Menge rief:

Wo sind die Hände? Alle Hände! Ich will aaaalle Hände sehen!

Eine Verhöhnung vieler körperlich behinderter Menschen. Mit diesem unbedachten Gefühlsausbruch verspielte der charismatische Frontmann der Britpop-Legende wohl einige Sympathien. Wir sind trotzdem gespannt, in welcher Disziplin Chris Martin demnächst an den Start gehen wird. Ein Insider: „Er hat mit Bono noch eine Rechnung offen. Er will ihn vor aller Welt demütigen. Chris trainiert bereits mit David Haye.“

Damit dürfte klar sein, dass wir Chris Martin in Rio wohl im Boxring sehen werden. Da Martin für England, und Bono für den irischen Verband gemeldet werden könnten, bleibt nur noch die Frage der Gewichtsklasse offen. Ein Insider: „Chris hat sein Wohlfühlgewicht bei 78,38 kg. Er hasst es einfach fetter zu sein.“ Chris Martin als paralympischer Goldmedaillengewinner im Supermittelgewicht – das wäre eine wahre Sensation, und nicht nur ein Gewinn für die Boxwelt.




Disclaimer

Dieser Artikel wurde inspiriert von den vielzitierten Insidern im VIP-Journalismus. Insbesondere tmz, RTL exclusiv oder der Pro Sieben Videotext (ja!) haben immer eine Vielzahl von verlässlichen, namenlosen Insidern an der Hand. Ihnen gilt mein Dank. Sie gaben mir die Möglichkeit ein solch heikles Thema seriös anzugehen, und mit ihren Aussagen meine vagen Vermutungen weiter zu untergraben und letztendlich komplett zusammenstürzen zu lassen.


Der Unterschied zwischen Schmidt und Schmidtchen







„Ein paar von euch werden in der neuen Popstars-Band sein!!!“ 

Detelf D! Soost

         „Die Band…? Die Band! Die Band…? Die Band!!!“

Elwood Blues



Es kommt mal wieder unaufhaltsam auf uns zu. Die neue Popstars-Band. Seit mehr als zehn Jahren werden wir vom Popstar-Franchise (fast) jährlich damit versorgt. Gerne erinnern wir uns an die No Angels und… äh.. Brosis…und… Nu Pagadi… naja… Also sind wir mal ehrlich: Mit einer Band, oder geschweige denn mit Künstlern, hat das Ganze wenig zu tun. Ich schließe da mal alle anderen Musik Casting-Shows mit ein. Wenn ich ehrlich bin muss ich aber auch zugeben, dass ich diese Casting-Shows gerne schaue. Mit ernsthaftem Interesse hat das dennoch wenig zu tun. Zu spürbar ist mir der Drang nach Geltung und Selbstdarstellung der Teilnehmer.

Mir geht´s beim Zuschauen um die Show. Wobei es mir bei der naiven Hauruck-Psychologie von D! manchmal kalt den Rücken runter läuft. Von mir aus könnten die sich auch um eine Stelle als Nachtwächter eines Stundenhotels bewerben. Wer wirklich mit Musik erfolgreich sein will, geht heutzutage auf eine der Pop-Akademien, nimmt Unterricht, mietet sich einen Proberaum oder komponiert zumindest Songs auf der Gitarre oder am Computer.

Die Langlebigkeit einer Casting-Band ist extrem begrenzt – insbesondere in Deutschland. Während American Idol Teilnehmer (nicht einmal die Gewinner) noch Jahre später erfolgreich Tonträger verkaufen, können sich wahrscheinlich die Wenigsten an den Gewinner der dritten DSDS-Staffel erinnern. Na, wer war´s? Tobias Regner. Ein paar Überlegungen dazu auch hier.

Was mich jetzt spontan zu diesem Artikel motivierte war die Blu-Ray „Days Of Our Lives“ von Queen. Die Geschichte der Band wird von den Anfängen erzählt. Es gibt viele Einblicke in die Zeit, in der Queen weder der Liebling der Fachpresse war, noch überhaupt Geld verdient hat – trotz ausverkaufter Tourneen und Top-Ten-Hits. Wenn man sich jetzt, so wie ich, innerhalb kurzer Zeit eine Popstar-Sendung anschaut, und dann eine Biographie über eine erfolgreiche Band, dann ist es nicht schwer zu verstehen, warum sich fast niemand an Casting-Show-Gewinner erinnert. Es sind meistens maximal gute Sänger, manchmal nur Karaoke-Stars, und fast nie MUSIKER. Ja. Es geht um Musiker.

Wer zum Beispiel auf der Queen Blu-Ray sieht wie die Bandmitglieder im Studio arbeiten, und weiß wie Casting-Künstler nur Befehlsempfänger sind, versteht auch was den wahren Unterschied ausmacht.  Selbst große Sänger, welche selbst keine Songs schreiben, haben ein musikalisches Gefühl, eine Vorstellung von einem Song und dem Entstehungsprozess. Bei Casting-Shows sind die Songs schon lange fertig. Die jeweiligen Produzenten haben normalerweise eine breite Auswahl an fertigen Kompositionen in der Schublade. Und das ist einer der Unterschied zwischen Schmidt und Schmidtchen. Zwischen Band und „Band“. Zwischen Sänger und Interpret. Zwischen Frankfurter Festhalle und einer Baumarkt-Eröffnung in Wixhausen.




Rache für Samsung? – Nachfahre von Telefon-Erfinder Bell verklagt Apple



Kupferte auch die Post bei Bell ab?



Interessante Neuigkeiten im Patenstreit zwischen Apple und Samsung: ein Urenkel von Alexander Graham Bell, Kendall Myers, verklagt Apple. In der kürzlich bei einem US-Gericht eingereichten Klageschrift heißt es unter anderem:

„… die von Apple hergestellten iPhones orientieren sich am eingereichten Patent meines Urgroßvaters Alexander Graham Bell. Die verwendeten Funktionen „Anrufen“ und „Angerufen werden“ sind eindeutige Plagiate. Ebenfalls ist die Funktion „klingeln“ (engl. ´ring the bell´ in Anlehnung an den Erfinder; Anm. des Autors) so nah am originalen Patent von 1876, dass nur von einem billigen Abklatsch gesprochen werden kann…“




Die Klage kommt nicht nur für Apple überraschend – Myers sitzt zur Zeit eine lebenslange Haft in einem amerikanischen Gefängnis ab. 2010 wurde der Urenkel Bells zu einer lebenslangen Haft wegen Spionage verurteilt. Er hatte  jahrzehntelang vertrauliche Informationen an die kubanische Regierung weitergegeben. Insider sehen in der ungewöhnlichen Klage einen verzweifelten Versuch Myers auf seine Situation aufmerksam zu machen.

Aber auch Samsung-Fans weltweit unterstützen die Klage. Schließlich hat Apple es nach Ansicht der Koreaner geschafft, ein Patent auf „abgerundete Ecken“ zu bekommen. Myers´ Anwaltsbüro nannte keine konkreten Zahlen, doch schätzen Experten die Höhe der Klagesumme auf zirka eine Milliarde US-Dollar. Ein weiterer Urenkel von Bell, Hugh Muller, war zu einer Stellungnahme nicht bereit.



Disclaimer: Wer das hier glaubt, ist selber schuld


Aus „Pro Sieben“ wird „Green Seven“

Eine Woche wird laut Pro Sieben die Ikone grün (ob das zweimalige Übersetzen von „Senderlogo“ dann bei „Ikone“ enden muss, lasse ich mal dahingestellt). Auf jeden Fall verspricht der Sender dass man grüne Themen schauen darf ohne Janis Joplin zu hören, oder „bed-ins“ zu veranstalten.

„Es ist wieder soweit, die ProSieben Ikone wird grün. Eine ganze Woche haben wir für euch mit grünen Themen gefüllt und dafür müsst ihr gar nicht „öko“ sein!

In der Tat läuft am Sonntagabend die Reportage „Alles Bio, alles gut?“, welche einige interessante Aspekte anspricht, vorrangig Bio-Produkte und deren Herstellung. Neu war für mich, dass ein Kilogramm Käse in der Herstellung klimaschädlicher ist, als dieselbe Menge Rindfleisch. Die Vegetarier sind hier also keine Planetenretter. Der direkte Vergleich von Fleischesseren, Vegetariern und Veganern sieht die letztgenannten in der Klimabilanz klar vorne.

Das war es meiner Meinung nach aber auch, wenn es um wirklich interessante Sendungen zur „Grünen Woche“ bei Pro Sieben geht. Einige kleinere Beiträge über eine bessere Verwertung von abgelaufenen Lebensmitteln, oder ein Bericht über die Studenten der Hochschule Darmstadt, die mit ihrer Idee „flinc“  kurzzeitig das Niveau von Sendungen wie „taff“ anheben. Dann kommen noch einige Naturdokumentationen über Flamingos, Wale, oder unsere Ozeane. Das gibt es bei arte oder den Dritten eigentlich jeden Tag, ohne dass es als ökologisch wertvoll angepriesen werden muss.

Ich finde, dass hier green washing auf höchster Ebene betrieben wird. Eigentlich bezeichnet der Sender sich selbst als „Green“. Belege dafür finde ich aber nicht.

Pro Sieben könnte zum Beispiel darüber berichten, dass der Hauptsitz des Senders ab sofort ausschliesslich mit Ökostrom betrieben wird. Oder, dass alle auf den Sender angemeldeten Fahrzeuge Hybrid-Fahrzeuge sind. So etwas hätte mich davon überzeugt, dass Pro Sieben mehr will, als sich nur ein Öko-Image zu verpassen.

Auf der dazugehörigen Internetpräsenz gibt es „Enegriespartipps“ (die Rechtschreibung habe ich vom Header übernommen, ist nebenbei auf der kompletten Seite haarsträubend). Mein persönlicher Höhepunkt da ist die Band „Queensberry“. Die schlägt vor, einfach mal öfters mit dem Fahrrad zu fahren. Ich bin auf die nächste BRAVO-Supershow gespannt, wo die Band in Miniröcken mit dem Klapprad über den roten Teppich radelt, um sich den Goldenen Otto als „Greenest Band Of The Universe“ abzuholen.

Auch der Tipp von GALILEO-Moderator Stefan Gödde, nur noch Energiesparlampen zu benutzen, dürfte nicht gerade der Weisheit letzter Schluss sein. Was die Produktion und Entsorgung dieser Leuchtmittel betrifft gibt es Probleme. Der Stromspareffekt ist unbestritten, doch was ist mit dem enthaltenen Quecksilber? 90% dieser Lampen wird im Hausmüll entsorgt, und dann gelangt das Schwermetall in die Luft und/oder auf die Mülldeponien.

Seit einiger Zeit gibt es Halogenlampen, welche ohne 230 Volt Trafo betrieben werden können. Diese sind auf dem Sockel einer herkömmlichen Glühbirne montiert, und können ganz einfach in die Standardfassungen eingeschraubt werden. Die Energieeffizienz im Betrieb kommt nicht an die einer Energiesparlampe heran, dafür entstehen aber keine Probleme in der Entsorgung des Quecksilbers. Auch muss ich mein Zimmer nicht verlassen und stundenlang lüften weil ich sonst hochgiftige Dämpfe einatme, wenn die Halogenlampe zerbricht. LED ist zur Zeit noch relativ teuer, könnte aber in naher Zukunft wohl die beste Alternative sein, wenn es um Beleuchtung geht.

Genauso wenig wie es in der Energieversorgung die ultimative Lösung gibt, so gibt es auch beim Energieverbrauch nicht den einen richtigen Weg. Es hängt eben auch immer von der jeweiligen Situation ab. Ein Elektroauto, wenn es mit Ökostrom geladen wird, funktioniert wunderbar als Stadtauto. Um abseits von Großstädten unabhängig von öffentlichen Verkehrsmitteln mobil zu sein, und das ist in unserer heutigen Welt ein zu erfüllender Anspruch, bedarf es anderer Lösungen. Die teilweise sehr naiven Tipps von Pro Sieben beruhigen die Gemüter, welche froh sind, wenn nach „Alles Bio, alles gut“ endlich „Up in the air“ anfängt.


Arm, sexy – und ohne neuen Flughafen


Die Eröffnung des Berliner Willy-Brandt-Flughafens wird verschoben

Auf einer Pressekonferenz am 8.5.2012  mussten Betreiber und zuständige politische Vertreter eine peinliche Panne beim Bau zugeben: Aufgrund von Problemen beim Brandschutz, kann der neue Flughafen nicht wie geplant am 3. Juni seinen Betrieb aufnehmen. Mit sichtlich verdorbener Laune mussten Matthias Platzeck und Klaus Wowereit, als Vertreter der beteiligten Bundesländer Brandenburg und Berlin, auf dem Podium neben Rainer Schwarz Platz nehmen. Dieser ist als Chef der Flughafengesellschaft Hauptverantwortlicher für die monatelange Verzögerung. Erst im März 2013 kann der Flughafenbetrieb aufgenommen werden.

Ein schlechtes Licht fällt auch auf die beteiligten Firmen für die Steuerung der Brandschutzanlage: Siemens, T-Systems, Imtech und Caverion. Diese sind angeblich bereits seit Monaten im Verzug. Die Betreiber glaubten anscheinend, dass sich Probleme bis zur Eröffnung verflüchtigen würden. Ob aber nur die Betreiber so dachten, ist jetzt die große Frage. Wenn Wowereit und Platzeck schon seit längerem von den Problemen wussten, hätte diese Hauptstadt-Posse auch eine politische Dimension.

Die Lufthansa hat bereits angekündigt, Regressforderungen an die Betreiber zu stellen. Und die Lufthansa wird mit Sicherheit nicht das einzige Unternehmen bleiben, welches nun immense Kosten wegen der verplanten Eröffnung an die Betreiber weiterleiten will und wird. Viele Fluglinien haben bereits Großteile ihrer Infrastruktur nach BER verlegt. Ersatzteile, Kerosin, IT – all das muss wieder nach Tegel und Schönefeld gebracht werden. Dies alles kann in Zahlen ausgedrückt werden, und es wird früher oder später die ersten Statistiken zum entstandenen Schaden der Flughafeneröffnung geben, aber: Der entstandene Imageschaden ist nur schwer an Zahlen festzumachen.

Auch wer bereits ein Ticket gekauft hat, auf welchem “BER” steht, muss unter Umständen umplanen; geplante Anschlussflüge könnten gar nicht durchführbar sein. Zwar war die geplatzte Eröffnung Thema in der internationalen Presse und wird in Reise-Foren diskutiert, aber es wird mit Sicherheit den ein oder anderen Deutschland-Touristen aus Asien oder den USA geben, der Anfang Juni sein ganz spezielles “Berlin-Erlebnis” haben wird.

Berlin bleibt eine Reise wert – das nächste Mal aber lieber noch mal mit dem Zug.


Benzin kostet 3 Mark zehn!



Foto: schoschie (flickr)

Foto: schoschie (flickr)



Ja ja, der Markus hat´s 1982 als Witz gemeint, aber die Realität hat die Zeile

„kost´s Benzin auch 3 Mark 10“




bereits überholt. Ostern 2012 stehen die Preise für Superbenzin bei ca. 3,40 DM (ca. 1,70 EUR). Natürlich ist der Vergleich nicht inflationsbereinigt, aber 1982 hat der Liter Benzin 1,36 DM (ca. 0,69 EUR) gekostet. Damals haben zwar auch die Wenigsten einen Maserati gefahren, aber so ein Touareg zum Brötchenholen ist halt auch nicht ohne was den Spritverbrauch angeht (16-22 Liter). Das Thema ist weiterhin aktuell.

 

“ scheißegal es wird schon gehen

Ich will Spaß ich will Spaß ich will Spaß ich will Spaß
ich geb Gas ich geb Gas ich will Spaß ich will Spaß

…der Tankwart ist mein bester Freund…“




Nur das mit dem Tankwart hat sich etwas geändert. Erstens: weil es kaum noch Tankwarte gibt, und zweitens: weil jeder die Übermacht der Ölkonzerne spürt; und da sind selten freundschaftliche Gefühle im Spiel. Aber niemand wird gezwungen spritfressende, sinnlose Spaßmobile á la Touareg zu fahren. Denkt denn irgendjemand, die sehen auch einen einen Tag ihres Autolebens eine Schotterpiste oder ein Flussbett? So hatte VW damals geworben: der Vater holt die Kinder, die Mutter holt eine Tüte Milch; beide treffen sich auf ihrem jeweiligen Weg in einem Flußbett. Natürlich nicht mit einem Golf Blue Motion oder 3-Liter-Lupo. Neeeein. Dafür braucht´s den Touareg.



Außer dem Spritpreis hat sich seit 1982 wenig geändert. Weder die Einstellung, noch das Fahrverhalten. Einzig jüngere Leute verzichten heutzutage vereinzelt auf ein Auto. Die flatrate für´s smartphone ist dann doch wichtiger.  Bis auf Toyota hat es keine Automarke geschafft, eine Alternative zum reinen Verbrennungsmotor zu etablieren. Bezahlbare Alternativen. Elektroautos sind eine Einbahnstraße. Dieser Gedankengang hat sich auch noch nicht ganz durchgesetzt. Würden alle Autos auf deutschen Straßen mit Strom betrieben, wo käme der denn her? Aus den stillgelegten Atomkraftwerken? Auch die Rechenübungen, was ein 2-Tonnen-SUV im Stadtverkehr mit Hybridantrieb weniger verbraucht sind ein Witz. Ein SUV im Stadtverkehr… Hoffentlich macht es bald „Klick“.




DSDS – Der Popularitätswettbewerb für soziale Härtefälle



Gerade rollen sich meine Fußnägel hoch. Beim Anschauen der Wiederholung von ERR TEE ELLs gestriger DSDS-Sendung fällt mir wieder ein, was mein guter Freund und Musiker Malo vor Jahren schon sagte:

„It´s not a singing contest, it´s a popularity contest“



Das war zwar sein  Kommentar zu „American Idol„, wo eine eindeutig höhere Qualitätsdichte vorliegt als bei DSDS, aber RTL potenziert diese Prinzip nahezu bis ins Unendliche. Der Vorteil im Ausland ist natürlich, das dort nur „Idols“ gesucht werden, und keine Superstars. In der deutschen RTL-Version sind leider nur vereinzelte musikalische Lichtblicke zu erspähen.

Joey Heindle und Daniele Negroni sind Paradebeispiele für DSDS: maximal durchschnittliche Gesangsleistungen (meistens aber unterirdische), triumphieren über einen guten Musiker wie Thomas Pegram. Mir ist im Gedächtnis, wie in einer früheren Sendung auf den Malediven Thomas Pegram zu einem Lied spontan die Akkorde auf der Gitarre mitspielt. Einige andere Kandidaten kommen daraufhin aus dem Staunen nicht mehr raus! Tja, so ist das eben, wenn man ein musikalisches Gefühl hat.

Was für einen einigermaßen geübten und trainierten Musiker normal ist, scheint für die meisten anderen Kandidaten auszureichen, um eine solche Person zum Gott zu erklären.

Ich bin kein Fan von Thomas Pegram, auch nicht von dem exzellenten Sönger Jesse Rich – ist einfach nicht meine Musik –  aber die Jungs sind eben gute Musiker. Heindle und Negroni punkten einzig und allein durch ihre herzzerreißenden Hintergrundgeschichten, welche von RTL natürlich bis zum Erbrechen ausgewalzt werden. Die Sympathien sind verteilt, die „langweiligen“ Musiker treten in den Hintergrund.

Daß KEINER der ehemaligen „Superstars“ auch nur ansatzweise eine relevante Rolle im Musikgeschäft spielt, dürfte hinlänglich bekannt sein. Aktuell ist der Sympathiebolzen Alexander Klaws der Tarzan im gleichnamigen Musical in Hamburg. Ist ein guter Job für einen Sänger. Aber für einen „Superstar“?

Bei American Idol sind es manchmal nicht unbedingt die Gewinner, die heute noch Millionen von Tonträgern verkaufen. Kelly Clarkson, Carrie Underwood, Daughtry, David Cook, Adam Lambert – das sind Musiker die jeden DSDS-Gewinner in Grund und Boden singen und „performen“. Generell sind mir Castingshows nicht sonderlich sympathisch, oute mich aber als Trash-Liebhaber. Allerdings setzt dann beim Anblick von eher komödiantisch anmutenden Auftritten der Karaokestars Heindle oder Negroni schnell der Fremdschämfaktor ein.

Es wäre toll, wenn mal ein richtiger Musiker gewönne, und nicht der mit den meisten facebook-Freunden. Aber die Nation wird wohl wieder den „Superstar“ bekommen den sie verdient.


Sieben Welten – Wohlfühldeutsch für Schulabbrecher?





Sieben Welten„. Klingt  ansprechend, oder? Klingt wie ein „Best of“ aus verschiedenen Kulturen. Oder nach den schönsten Landschaften von unterschiedlichen Kontinenten.  „Sieben Welten“ ist in der Tat eine „Therme & Spa Resort“. Früher war es wahrscheinlich nur eine ordinäre Therme, oder gar nur ein Freizeitbad. Aber heutzutage gibt es nur noch „Erlebnisbäder“, „Wohlfühloasen“ oder „Erlebniswelten“. Und was ist besser als eine Erlebniswelt? Nicht zwei, nicht drei (pfff…lächerlich) – SIEBEN WELTEN!

Da die komplette Wellness-Industrie hauptsächlich von aufgeplustertem Deutsch, Pseudo-Fachbegriffen und dämlichen Anglizismen lebt, macht das „Sieben Welten-Therme & Spa Resort“ den Anfang in meiner Reihe schlechter Beispiele für typisches Angebervokabular. Meistens wird dann schnell deutlich, daß der Verfasser weder alle zur Verfügung stehenden deutschen Vokabeln kennt, geschweige denn dem Englischen mächtigen ist. Oft wird dann dadurch gleich noch eine zweite Sprache in Geiselhaft genommen.

Fangen wir an mit „Asien“: weiterlesen